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Magazin GartenVisionen | Ausgabe 1/2020

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AUSGABE 2·2017

AUSGABE 1 | 2020

M A G A Z I N RUND UM DIE GARTENGESTALTUNG

Bild: ©ValentinValkov - stock.adobe.com


2

EDITORIAL

Ein schöner

GARTEN

ist die Arbeit des Herzens.

[ U N B E K A N N T ]

Haben Sie gewusst,

dass man

das Futterhäuschen

für die Vögel auch im

Sommer stehen lassen

soll? Gut gefüllt,

versteht sich. Etliche

Vogel experten sind gar der Ansicht, dass das

Füttern in der warmen Jahreszeit fast wichtiger

ist als im Winter, da das Aufziehen des

Nachwuchses jede Menge Energie kostet. In

Ihrem Garten können Sie den Tieren nicht nur

einen willkommenen Imbiss zur Verfügung

stellen, sondern mit der richtigen Bepfl anzung

auch Raupen und Falter an locken, die wiederum

wichtige Nahrungsquellen sind.

In jedem Garten lässt sich mit weni gen Mitteln

die Artenvielfalt fördern. Das funktioniert

ebenerdig übrigens genau so wie auf dem

Dach. Gestalterisch sind in luftiger Höhe allerdings

Stilgefühl und fachliches Können gefragt,

damit das Outdoor-Zimmer zum Wohlfühl-

Gar ten wird. Umgekehrt lassen sich die hier

gezeigten Inspirationen für die Dach terrasse

natürlich auch in den Hausgarten übertragen.

In diesen GartenVisionen erfahren Sie

außerdem, wie Ihr Garten zur Wellness-Oase,

ja sogar zum Outdoor-Fitness-Studio wird.

Dabei ist es gar nicht wichtig, wie groß er ist

– was zählt, sind eine gute Planung, die richtige

Ausstattung und die passende Bepfl anzung.

Wovon auch immer Sie in Ihrem Garten

träumen – wir beraten Sie bei allen Fragen zur

Neu- und Umgestaltung!

Viel Spaß wünscht Ihnen

Frank Schröder und unser Team

Bild: Angelika Wolter ©pixelio; Werkblid Schröder(1)


INHALT

3

H E R Z L i C H

WiLLKOMMEN

P F L A N Z E N

BUNTE LECKERBISSEN 4

G E S T A L T U N G

LEBENDIGE VIELFALT 6

M A T E R I A L I E N

GE[H]SCHICHTEN 9

D A C H T E R R A S S E N

WIE IM HIMMEL 12

W E L L N E S S

OUTDOOR-FITNESS 14

E S S B A R

DIE WIDERSPENSTIGE 16

R E Z E P T E

MIT STACHELBEEREN 17

R A S E N P F L E G E

WIE NEU 18

I M P R E S S U M

T E X T E . B I L D E R . G R A F I K .

Redaktion, Organisation, Konzeption, Texte*: Susanne Wannags

Kreation, Art Director, Layout: Thomas Pichler • Kontakt: Straußbergstr. 11, 87484 Nesselwang

Tel. 08361 446060 oder 0831 69726544 · www.sinnbildlich.net · mail@sinnbildlich.net

*) Ausnahme: Rezepte auf Seite 17

Bild: ©Katarzyna Bialasiewicz, photographee.eu/Adobe Stock; Miniaturabbildungen: Siehe Originalbilder der oa. Seiten.

Alle Stiche bzw. Illustrationen: ©Dover Publications, New York

Druck: Schirmer Medien, Ulm


4

PFLANZEN

BUNTE LECKERBISSEN

Mit der Pflanzenauswahl im Garten kann man Biene, Schmetterling & Co. mit den richtigen

Futterquellen viel Gutes tun. Wir stellen Stauden und Gehölze vor, die Insekten und Vögel

glücklich machen.

WIESEN-FLOCKENBLUME 1

Wildbienen lieben die Wiesen-Flockenblume,

die zu den Spätblühern gehört. Die violette

Blüte beginnt im Juni und reicht bis in den

Oktober. Mit zwei bis vier Zentimetern sind

die Blütenkörbe nicht sehr groß, bie ten aber

Schmetterlingsfaltern und Wildbienen reichlich

Futter – auch einige Nachtfalter-Raupen

greifen hier gerne zu.

FAULBAUM 2

Seinen Namen hat der Faulbaum von seiner

Rinde, die einen leicht fauligen Geruch absondert.

Mehr als 30 Vogelarten leben

von seinen Früchten, fast eben so viele

Schmet ter lingsarten nutzen ihn als Raupenfutter.

Die Raupen wiederum werden von Vögeln

gefressen und sind für diese ein echter

Power snack. Der Faulbaum blüht – allerdings

äußerst unscheinbar – von Ende Mai bis

Mit te Juli. So enttäuschend die kleinen, wenig

spek takulären Blüten für Liebhaber üppiger

Pracht sind: Bienen lieben sie. Das führt dazu,

dass man die Blüte mehr hört als sieht. Im

Herbst sind die roten und schwarzen Beeren

des Faulbaums eine Delikatesse für Singvögel.

1


EFEU

3

5

Mit seiner Blüte im Herbst, die oft bis

in den November, Dezember hineinreicht,

ist der Efeu eine der letzten

Nahrungsquellen für viele Insekten.

Auch wandernde Insekten, beispielsweise

Distelfalter, laben sich an dem reich

gedeckten Tisch. Die Früchte des Efeus,

die im Winter blauschwarz reifen, werden

von Staren und Amseln gerne gefressen. Bis

Efeu tatsächlich blüht, muss man allerdings

ein wenig Geduld haben und acht bis zehn

Jahre warten. Dafür kann die Pfl anze aber

auch über 200 Jahre alt werden.

AKELEI

4

Die Akelei mit ihren zarten, glockenartigen

Blüten ist ein zauberhafter Beetbewohner,

der sich ab dem zweiten Jahr selbst um seine

Vermehrung kümmert. Insekten, die nicht

über so lange Rüssel verfügen, dass sie den

Nektar aus der Blüte saugen können, setzen

sich auf die Kelche, beißen ein Loch hinein

und kommen so an den leckeren Inhalt.

SCHWANENBLUME 5

Mit der Schwanenblume können Teichbesitzer

Insekten eine Freude machen. Die Pfl anze hat

kein Problem mit nassen Füßen und wächst

am Ufer stehender oder langsam fl ießender

Gewässer. Die zartrosa, doldigen Blüten, die

auf langen Stängeln stehen, werden von Fliegen,

Schwebfl iegen, Bienen und Hummeln bestäubt.

Bilder: ©kathomenden (Bild 1); ©Anatoliy (Bild 2); ©Annibell82 (Bild 3); ©doris oberfrank-list (Bild 4);

©Ivonne Wierink (Bild 5) – alle lizenziert durch stock.adobe.com

2

4

1 Iris barbata ‚Serenity Prayer‘

2 Paeonia tenuifolia ,Plena’

3 Dianthus plumarius

4 Rosa ,Sternenflor’

5 Hemerocallis ,Sweet Tanja’

6 Phlox subulata ,Bavarian’

5

3


86

GESTALTUNG

LEBENDIGE VIELFALT

Im eigenen Garten kann man mit der richtigen Pflanzen auswahl

und Pflege einen Lebensraum für viele Tierarten schaffen — und

muss auf ansprechende Gestaltung trotzdem nicht verzichten.

Die Nachrichten sind alarmierend: Seit

Jah ren nimmt die biologische Vielfalt in

Deutschland ab. Die Gesamt menge an Insekten

geht zurück, der Bestand an Vogelarten

schrumpft, viele Amphibien und Reptilien stehen

auf der Roten Liste. Auch wenn Gärten nur einen

kleinen Teil der Grünfl ächen in Deutschland ausmachen,

kann man dort viel bewirken.

Das beginnt schon vor dem Bau. Wer regionale

Materialien wählt, vermeidet lange Transportwege.

Einzelne Bereiche im Garten lassen

sich im Hinblick auf Lebensraum für Mensch,

Tier und Pfl anze optimieren. Muss es der

komplett gepfl asterte Weg sein oder erfüllen

Trittsteine dort auch ihren Zweck und bieten

gleich zeitig Raum für allerlei bodendeckende

Pfl anzen? Der Boden wird nicht versiegelt,

Regenwasser kann versickern.


7

Wie wäre es mit einer Trockenmauer, in

deren Fugen kleine Stauden Platz finden und auf

de ren warmen Steinen sich die Eidechsen

son nen? Wieso nicht ein Stück Rasen durch eine

Blumenwiese ersetzen? Und warum nicht die

Forsythie, die für die heimische Insektenwelt

als Nahrungsquelle wertlos ist, durch Wei den,

Kornel kir sche oder Weißdorn ersetzen? Was

nektar- und pollenreiche Nahrung angeht, sind

einheimi sche Arten allererste Wahl, aber auch

viele Pflanzen aus dem Mittelmeerraum funktionieren

in unseren Gärten gut. Anders sieht es

mit Exoten aus – sie sind zwar schön anzuschauen,

aber für Insekten und Vögel aus unseren

Breiten meistens nutzlos. Trotzdem muss

man nicht gänzlich darauf verzichten. Das Motto

heißt nicht »entweder – oder«, sondern »auch«!

Manchmal ist es gut, etwas einfach so zu

lassen, wie es ist. Stört die Brennnessel in der

hintersten Gartenecke wirklich? Oder ist möglich,

sie einfach stehen zu lassen: als Säuglingsstation

für Schmetterlings eier, als Kinderstube

für Raupen, als Ju gendzimmer für Puppen

und als Wohn zimmer für die »erwachse nen«

Schmetterlinge? Muss im Herbst alles

her untergeschnitten werden, oder kann

man den Anblick abgestor bener Staudenstängel

und ge trockneter Fruchtstände

ertragen, die vielen Insektenar-

ten nicht nur als Winterquartier dienen,

sondern an deren Sämereien sich auch

noch Vögel laben?

Attraktive Gestaltung und viel Lebensraum für Vögel, Insekten,

Amphibien und Reptilien schließen sich nicht aus.

Wichtig für die zwei- bis sechsbeinigen Bewohner sind die

Pflanzenauswahl und die verwendeten Materialien.

Winkler Richard Naturgärten, Wängi (S. 6, 8 große Bilder), Ulrike Aufderheide (S. 7),

Pia Präger (S. 6, 8 kleine Bilder), Shutterstock (S. 7, 8 Insekten)


8

Viel Gutes tut auch, wer die Ruhe bewahrt,

wenn sich im Garten einmal ungebetene Bewohner

zeigen. Blattläuse sind nichts, wogegen man

in den Krieg ziehen muss, sondern ein Festmahl

für Vögel, Marienkäfer und Florfl iegen, die die

reich gedeckte Tafel meist entdecken, bevor

die Läuse irreparable Schäden anrichten. Und

ehrlich: Was kann denn schon Schlimmes passieren?

Wenn eine Schmetterlingsraupe in paar

Blätter frisst, geht die Welt nicht unter. Mehr

hinschauen, wer sich im Garten blicken lässt,

mehr staunen über das, was sich ungeplant entwickelt,

mehr abwarten statt bekämpfen – das

alles sind wichtige Schritte hin

zu mehr Artenvielfalt.

Bilder: ©foxyburrow/Stock.adobe.com; Husqvarna Werksbild


GE[H]SCHICHTEN

MATERIALIEN

9

Wege weisen die Richtung, sie verbinden Orte

und trennen verschiedene Bereiche. Im Garten unterstreichen

sie die Gestaltung — mal mit klaren, gradlinigen

Platten, ein anderes Mal mit organischen, runden Steinen.

Für einen Architekten ist ein Weg eine Verbindung

zwischen zwei Punkten. Für einen

Philosophen ist ein Weg eine Möglichkeit, der

Beginn einer Reise ins Unbekannte und notwendig,

um neues Terrain zu erobern. „Auch der

weiteste Weg beginnt mit einem ersten Schritt“

– dieser »Mutmacher« wird zum einen Konfuzius

zugeschrieben (551–479 v. Chr.), zum anderen

auch Laotse, der im 6. Jahrhundert v. Chr. gelebt

haben soll. Es ist anzunehmen, dass beide

et was zu dem uns bekannten Zitat beigetragen

haben. Der Weg ist ein Sinnbild für Aufbruch,

für Reise, dafür, sich weiter- und fortzubewegen

– hin zu etwas, was man selbst vielleicht noch

nicht kennt. Einen unbekannten Weg zu beschreiten,

das erfordert Mut – im Gegensatz

zum ausgetretenen Pfad, der wenig Überraschen

des bereithält. Sich auf den Weg zu machen,

das kann bedeuten, sich selbst besser kennen

zu lernen und nicht nur am Ziel, sondern auch

bei sich anzukommen.


10


11

Ganz so philosophisch ist es um den Weg im

Garten nicht bestellt – dennoch ist er ein

Element, das den Garten stark prägt und dem

entsprechende Aufmerksamkeit gebührt. Die

Gestaltungsmöglichkeiten sind nahezu unendlich

groß: geschwungen oder gerade, dekorativ

oder funktional, befestigt oder unbefestigt,

bepfl anzt oder unbepfl anzt, belegt mit weichem

Rindenmulch oder härterem Kies, gebaut

aus einzelnen Trittplatten, kunstvoll aneinandergesetzten

Polygonalplatten oder konstruiert

als durchgehendes Band aus Pfl astersteinen.

Wie der Weg aussieht, hängt von der Größe

der Fläche, der Gesamtgestaltung, dem

Gar ten stil und der Funktion ab, die er erfüllen

soll. Eine durchgängige Pfl asterfl äche sorgt für

Stabilität und lässt sich auch mit Kinderwagen,

Bobbycar oder Rollstuhl befahren. Trittplatten

lassen der Natur viel Raum.

In breiten Fugen kann Wasser gut ver sickern,

was angesichts immer stärkerer Niederschläge

durchaus sinnvoll sein kann. Werden die

Fugen mit niedrigen Stauden bepfl anzt, wird

aus einem einfachen Weg ein artenreicher

Lebensraum. Wenn Sie bei der Entscheidung

für einen Weg unsicher sind: lassen Sie sich

von Bildern inspirieren, schneiden Sie aus Zeitschriften

Fotos aus, die Ihnen gefallen – und

besprechen Sie dann gemeinsam mit Ihrem

Experten für Garten- und Landschaft, welche

Gestaltung am besten zu Ihrem Garten passt!


12 DACHTERRASSEN uf Dächern gibt es keinen Nachbargarten,

Akein Nachbarhaus, das man in die Gestaltung

mit einbeziehen kann und das dem Raum

WIE IM HIMMEL

Während die Landschaft und die benachbarte Bebauung dem Garten eine

Umrandung geben, ist eine Dachterrasse ein leerer Kubus, der gefüllt

oder eine leere Fläche, der man eine Rahmen geben muss.

Halt gibt. Das gelingt erst mit dem Zusammenspiel

aus Pfl an zen, Kübeln, Möbeln und anderen

Elementen, zum Beispiel Kunstobjekten.

Auf der Dachterrasse fl ießen Innenarchitektur

und Gartengestaltung ineinander. Dort gelten

die gleichen Gestaltungsprinzipien wie im Garten,

wenn auch meist im kleineren Maßstab.

1

Ni schen, geschützte Orte – all das muss man

auch auf einer Dachterrasse schaffen. Noch

mehr als im Garten spielen allerdings auf Dachterrassen

die Innenräume eine Rolle. Der Wohnraum

wird nach außen gezogen, der Lebensbereich

erweitert.

In luftiger Höhe wird die Gartenatmosphäre

mit Kübeln und künstlich angelegten Beeten erzeugt.

Bei Häusern mit Dachterrassen muss der

Hochbau-Statiker diese intensive Begrünung be-


1 Hier wird die Absturzsicherung zum Kunstwerk,

das der gemütlichen Lounge den edlen

Rahmen gibt.

2 Licht spielt auf der Dachterrasse eine große

Rolle. Daher ist ein gutes Lichtkonzept wichtig.

13

3 Die Dachterrasse ist die Fortführung des

Wohn raums im Außenbereich.

2

4 Auf der Dachterrasse gibt es kaum optische

Begrenzungen durch umliegende Häuser. Deshalb

muss der Rahmen mit Pflanzen und Aus -

stattungselementen geschaffen werden.

Fotos: Jörg Schnabel/insideout Gartendesign (1, 2);

©Magda Fischer (39, Kentaro Niimi (4) beide: stock.adobe.com

3

4

rücksichtigen. Während eine einfache Dachbe-

staltung interessant: Metall wird mit Tontöpfen

wie Skulpturen, da es keinen grünen Hinter-

auch zum Wasserbecken umfunktionieren lässt.

grünung bei 0,5 bis 1,0 Kilonewton pro Quad-

kombiniert, Helles mit Dunklem, Glänzendes

grund gibt, mit dem sie verschmelzen. Entspre-

Das Tüpfelchen auf dem i ist ein passendes

ratmeter liegt, kann sich dieser Wert bei einer

mit Mattem, Rundes mit Eckigem.

chend sorgfältig muss man sie auswählen.

Lichtkonzept. Sind Wände vorhanden, werden

Bepfl anzung mit Bäumen und Sträuchern leicht

Pfl anzen sollen auf dem Dach soweit wie

Die Möbel müssen Wind und Wetter trotzen,

sie zu Leinwänden für Schattenspiele. Einem

verzehn fachen. Dazu kommt die logistische und

möglich unschöne Stellen verdecken. Auch bei

bei der Auswahl sind gestalterisches Geschick

Schatten theater gleich erzählen Blüten, Blätter,

gestalterische Herausforderung. Nur Kübel

den Pfl anzenformen und -strukturen ist Ab-

und Stil gefragt, damit es nicht wirkt wie auf

Äste und Halme auf hellen Wänden Geschich-

ne ben einander aufzustellen schafft noch keine

wechslung wichtig: Kugeln und Kaskaden, dich-

einer Möbelausstellung. Multifunktionsmöbel

ten. Der Schein unterschiedlicher, meist in-

Atmosphäre. Farben und Formen müssen har-

te Oberfl ächen und lockere Aststrukturen, nied-

bie ten Flexibilität auf kleinem Raum, beispiels-

direkter Lichtquellen erzeugt Mehrfachschatten

monieren, dürfen aber nicht langweilig und

rige Gehölze und fi ligrane Gräser, grüne Blätter

weise ein Daybed, unter dessen Liegefl äche

und verleiht dem Outdoor-Zimmer eine einzig-

mono ton wirken. Kontrapunkte machen die Ge-

und farbige Blüten. Größere Gehölze wirken oft

sich eine Sandkiste verbirgt, die sich später

artige Atmosphäre.


14

WELLNESS

OUTDOOR-

FITNESS

Kraft tanken? Die Ausdauer trainieren? Beim Workout

ins Schwitzen kommen? Mit der richtigen Ausstattung

wird der Garten zum Outdoor-Studio.

Morgens eine Viertelstunde auf den

Crosstrainer oder ans Rudergerät, anschließend

zum Abkühlen ein paar Runden

im Pool drehen. Wer es ruhiger mag,

dehnt sich mit Yoga sanft, aber kräftig in

den Tag. Die Immunabwehr wird mit zwei

bis drei abendlichen Saunagängen gestärkt,

die jeweils im kalten Tauchbecken beendet

werden. Und am Wochenende lädt der Whirlpool

zu einer längeren Pause vom Alltag ein.

Was viele Menschen aus dem Urlaub kennen,

lässt sich auch zu Hause realisieren. Den

Gartenteich oder Pool gibt es schon lange. Mit

steigendem Gesundheitsbewusstsein der Menschen

hält das Thema Fitness jetzt auch Einzug

in den Garten. Begonnen hat der Trend im öffentlichen

Bereich: In immer mehr Städten und

Gemeinden gibt es nicht nur Spielplätze für

Kinder, sondern auch Outdoor-Fitnessparks

und Bewegungsparcours für

Erwachsene.

Bild: PLUSONE/Shutterstock.com


1 Mit wetterfesten Geräten wird der Garten zum Fitness-Studio.

2 Nach dem Schwimmen noch eine Runde in die Sauna – auch das

lässt sich im Garten realisieren.

3 Wer keinen Platz für einen Teich oder Pool hat, für den kann ein

Whirlpool eine Alternative sein.

Fotos: Bulllinger Werksbilder (1, 2);

sinnbildlich.net/thomas bei Messner (3)

15

Der Garten muss nicht groß sein, um etwas

für seine Gesundheit zu tun. Ein Crosstrainer,

Ergometer oder eine Sprossenwand nehmen

nicht viel Platz weg. Abkühlung gefällig? Das

geht auch mit einer Gartendusche. Eine etwas

größere Fläche benötigt man für kompakte Fitnessstationen,

an denen sich mit Turnstangen,

Schlingentrainer und Langhanteln jeder Muskel

trainieren lässt. Ein Whirlpool bietet anschließend

maximale Entspannung auf kleinem Raum.

Im großen Garten sind der Phantasie keine Grenzen

gesetzt: Wer mag, kann sich mit Outdoor-Geräten

sein eigenes Fitness-Studio zusammenstellen.

Wasserratten drehen ergänzend oder

alternativ einige Runden im Pool. Wer es ruhiger

mag und lieber seine Yoga- oder Gymnastikmatte

ausrollt, braucht dafür nur ein Stück Rasen,

eine Holzterrasse oder eine andere ebene

Fläche. Untermalt vom leisen Plätschern einer

Wasserschale klappt es mit der Dehnung und

der Entspannung nochmal so gut.

Um lange Spaß am Fitness-Studio im eigenen

Garten zu haben ist die richtige Auswahl der

Geräte wichtig. Im Gegensatz zum Fitnessstudio

kann man nicht einfach mal schnell mit

anderen Geräten Abwechslung ins Training bringen.

Überlegen Sie sich, was ihnen auch über

längere Zeit Spaß macht. Natürlich ist auch die

Outdoor-Tauglichkeit der Geräte wichtig V2A-

Edelstahl kann dauerhaft im Freien bleiben und

benötigt wenig Pfl ege. Und bei einem Multifunktionsgerät

wie beispielsweise einer Turmanlage

sollten sich die einzelnen Stationen schnell und

sicher umbauen lassen.

1 2

3


16

ESSBAR

DIE WIDERSPENSTIGE

Die Stachelbeere macht es ihren Fans nicht einfach: die leckeren Früchte kann nur genießen,

wer bei der Ernte einige Kratzer in Kauf nimmt. Doch die Mühe lohnt sich.

I N F O b o x

STACHELBEERE

Der Name der Stachelbeere führt

in die Irre. Denn genau genommen

sind es Dornen, die beim Ernten ein

wenig Vor sicht erfordern. Zu erkennen

ist der Un terschied, wenn

man versucht, beide abzubrechen:

bei Stacheln geht das relativ einfach,

bei Dor nen nicht, weil diese

fest mit Blatt oder Spross verwachsen

sind.

Woher Stachelbeere ursprünglich

stammt, lässt sich nicht genau

feststellen. Sicher ist, dass sie in

Europa, Asien, Nordafrika und auch

in Nordamerika verbreitet ist. Stachelbeeren

gibt es meist als Busch oder

Hochstamm. Letzterer benötigt einen

Stütz pfahl und liefert weniger Ertrag als der

buschige, robuste Kollege.

Im Gegensatz zu Johannisbeeren, Himbeeren

und Brombeeren ist die Stachelbeere immer seltener

im Garten anzutreffen. Das mag dran liegen, dass der

Amerikanische Stachelbeermehltau jahrzehntelang viel Schaden

angerichtet hat. Hier haben die Züchter viel erreicht: mittlerweile

gibt es etliche mehltauresistente Sorten zu kaufen.

Stachelbeeren mögen keine pralle Sonne, leichter

Schatten macht ihnen nichts aus. Außerdem mögen sie

einen geschützten Platz, gerne in der Nähe von Obstbäumen.

Gut durchlüfteter, lockerer, nährstoffreicher

Boden ist ideal. Die beste Pfl anzzeit ist im Herbst, da der

Boden dann feuchter ist. Stachelbeeren müssen regelmäßig

gewässert werden und vertragen keine Trockenheit.

Eine dünne Mulchschicht schützt die Wurzeln vor dem

Austrocknen und hemmt den Wuchs von Unkraut. Ein wenig

organischer Dünger im Frühjahr genügt.

Der richtige Schnitt sichert bei Stachelbeeren einen

guten Ertrag. Verjüngen heißt das Zauberwort – die Früchte

wachen an den ein- bis dreijährigen Trieben. Jährlich

im Frühjahr oder direkt nach der Ernte werden alle Triebe

geschnitten, die alt oder zu dicht sind oder nach innen

wachsen.

Stachelbeeren können von Ende Mai bis etwa Anfang

August geerntet werden - je nachdem, was man damit

machen möchte. Zum Backen und Einkochen können sie

früh geerntet werden, für Marmelade nimmt man etwas

reifere Früchte und wer direkt vom Strauch naschen möchte,

sollte bis Juli, August warten. Harte Früchte halten sich

im Kühlschrank etwa 10 Tage, reifere bis zu einer Woche.

Wichtig wie bei allen Beeren: nicht übereinander, sondern

nebeneinander lagern.

ALLGEMEINES

Wer die Beeren nicht verarbeiten

sondern gleich essen möchte, sollte

darauf achten, dass die Früchte

reif und süß sind. Verkauft werden

sie oft im unreifen Zustand.

GESUNDHEIT

Viel Vitamin C, dazu Vitamin B,

Kalium, Calcium und Phosphor

GESUNDHEITLICHE WIRKUNG

Mit viel Vitamin C stärken

Stachelbeeren das Immunsystem.

Ihre Ballaststoffe sind

außerdem gut für den Darm.

Bild oben: Rainer Sturm (Bild Infobox) © pixelio;

Bilder 16/17 Hg.: ©pioneer111/stock.adobe.com; www.facebook.com/Alex.Shyripa via Adobe Stock


WG 457 Backen

ISBN 978-3-8338-6621-0

€ 9,99 [D]

€ 10,30 [A]

KOCHBAR 17

Rezept: Gina Greifenstein; Foto: Maria Grossmann,

Monika Schuerle Foodstyling: Petra Speckmann

STACHELBEERKUCHEN

Einkaufszettel

350 g Stachelbeeren

2 Eier

135 g Zucker

100 ml Öl

500 g Sahne

150 g Mehl

100 g gemahlene Mandeln

½ Pck. Backpulver

100 g Mandelblättchen

2 Pck. Sahnesteif

AUSSERDEM

Öl und Semmelbrösel für die Form, Tortenring

1

Rezept: Karola Wiedemann;

Foto: fotos-mitgeschmack-Ulrike Schmid + Sabine Mader

STACHELBEER-KRÜMEL-KUCHEN

Einkaufszettel

80 g Zucker

100 g Mehl

1 Msp. gemahlene Vanille

1 TL Backpulver

50 ml neutrales Öl

50 ml Apfelsaft

1 Ei

1 Glas Stachelbeeren (360 g Abtropfgewicht)

1 Pck. Vanillepuddingpulver (zum Kochen)

¼ l Milch

2 Schoko-Cookies (ca. 40 g, Fertigprodukt)

neutrales Öl für die Form

1

3

K Ü C H E N R A T G E B E R

DAS PRINZIP: WUNDERTEIG

DIE PERFEKTE KOMBI

AROMATISCH

Die süße Sahne und die

herben Kaffeearomen ergeben

ein harmonisches

Zusammenspiel.

NEUE WUNDERTEIG-KREATIONEN

GINA GREIFENSTEIN

1 TEIG –

50 KUCHEN

200 ml Flüssigkeit (z. B. Saft,

Milch, Kaffee, Glühwein)

250 g Zucker

4 Eier

Kaffee, Schoko-Mokkabohnen, Sahne

Beeren, Schokoraspel, Sahne

KLASSISCH

Diese fruchtig-frische

Kombination ist hübsch

anzusehen und schmeckt

einfach jedem.

Backen pur: wenige Zutaten, gelingsichere Rezepte – entspannter Genuss

Kuchen backen – einfach wie nie: Buchklappen aufblättern

und das Wichtigste beim Backen immer im Blick

Nussige Kastenkuchen, fruchtige Schnitten & festliche Torten:

alles aus nur einem einfachen Grundteig

300 g Mehl (Weizenmehl Type 405

oder Dinkelmehl Type 630)

GREIFENSTEIN 1 TEIG – 50 KUCHEN

Die Rezepte wurden den Büchern »1 TEIG · 50 KUCHEN« (Stachelbeerkuchen)

Zimt, Nüsse, Sahne

KNACKIG

Besonders lecker wird

das Topping, wenn man

die Nüsse zuvo röstet

und karame lisiert.

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1 Pck. Backpulver

200 ml Öl (z. B. Rapsöl,

Sonnenblumenöl)

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ÖFFNEN


18 RASENPFLEGE

WIE NEU

Wenn der Rasen Lücken aufweist oder dort mehr Moos und Disteln als Gräser zu finden sind,

ist es Zeit für eine Neuanlage. Bei einer Rasenerneuerung klappt das ohne Umgraben.

Ist der Boden nicht zu fest und ausreichend

wasserdurchlässig, kann man auf eine komplette

Neuanlage mit aufwändiger Bodenvorbereitung

verzichten. Zunächst einmal muss

der alte Rasen so niedrig wie möglich gemäht

werden. Das Mähgut vollständig entfernen. Anschließend

wird vertikutiert – und das nicht nur

einmal, sondern mehrere Male in Längs- und

Querrichtung. Zuviel gibt es dabei nicht: Je

gründlicher, desto besser keimt anschließend

das neue Saatgut.

Für gute Startbedingungen sorgt Dünger.

Die Fläche sollte mit einem phosphorbetonten

Dünger behandelt werden. Phosphor ist neben

Stickstoff und Kalium eines der Hauptnährelemente,

das für guten Pfl anzenwuchs sorgt.

Es wirkt auf die Zellen, hilft beim Aufbau von

Pfl anzenenzymen und Abwehrstoffen, und ist

wichtig für das Wurzelwachstum. Kümmert die

Pfl anze, ist meist Phosphormangel der Grund.

Nach der Düngung wird ausgesät. Achten

Sie auf qualitativ hochwertiges Saatgut, denn

das ist entscheidend für die spätere Qualität

des Rasens. Billige Mischungen enthalten oft

Futtergräser, die den Traum eines englischen

Rasens in weite Ferne rücken. Besonders

gleichmäßig lassen sich Dünger und Aussaat

mit einem Streuwagen ausbringen. Jetzt wird

das Saatgut zum Schutz mit nicht gedüngtem

Substrat maximal einen halben Zentimeter dick

abgedeckt.

Wasser ist das A und O, damit die Rasensamen

schnell keimen. Jede Gräserart braucht

dazu übrigens unterschiedlich lange. Während

dieser Zeit darf die Fläche nicht austrocken.

Die oberste Bodenschicht muss immer feucht

sein. Ist es draußen sehr heiß und trocken,

kann das durchaus bedeuten, vier bis fünfmal

täglich zu wässern. Auch wenn sich die ersten

zarten Hälmchen zeigen, muss weiterhin ausreichend

bewässert werden. Nach etwa drei

bis vier Wochen sind die Gräser kräftig genug

für den ersten Schnitt. Als Faustregel gilt, dass

die Halme acht bis zehn Zentimeter hoch sein

sollten.

Um zukünftig Lücken, Unkraut und anders

Ungemach zu verhindern, muss der Rasen regelmäßig

gepfl egt werden. Etwa sechs Wochen

nach der Erneuerung wird die Fläche mit einem

stickstoffbetonten Langzeitdünger gedüngt. Er

sorgt für einen sattgrünen Rasen. Einmal wöchentlich

nicht zu kurz mähen (ca. vier Zentimeter)

und gut wässern - dann haben Unkraut und

Co. keine Chance.

Bild: ©Laura Pashkevich - stock.adobe.com


BUNTE

WIESE,

GRÜNER

RASEN

UNSERE NEUE

19

Bilder: Werkblider Schröder

Kahle Stellen, braune Flecken, Moos und Unkraut –

wenn der Rasen so aussieht, wird es Zeit, für etwas

Neues. Das kann eine neue Rasenfl äche sein, die – regelmäßig

gemäht – ein Schlaraffenland für Regenwürmer

ist. Darüber freuen sich Rotkehlchen, Amseln, Igel und

Dachse. Eine Alternative zum Rasen ist die bunte Blumenwiese.

Hummeln, Schmetterlinge und Wildbienen suchen

dort im Frühjahr nach Nektar und Pollen.

Egal, was Sie sich in Ihrem Garten wünschen – mit unserer

Umkehrfräse mit Saateinheit sind der neue Rasen

oder die Blumenwiese schnell angelegt. Die Fräse gräbt

den Boden bis zu fünfzehn Zentimeter tief um, grobe Bestandteile

fallen nach unten und werden von feinkrümeliger

Erde bedeckt – die ideale Basis für eine artenreiche

Wiese oder einen gesunden Rasen. Im gleichen Arbeitsgang

wird das Saatgut ausgebracht.

Gerne beraten wir Sie, wenn es um einen schönen,

arten reichen Garten geht. Und sorgen mit der

richtigen Pflege dafür, dass er so bleibt.


SEI KREATIV –

WIR ZEIGEN WIE ES GEHT!

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Passend zur Jahreszeit gestalten wir dekorative

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SOMMER, SONNE, TISCHDEKO!

Aus alten Einkoch- oder Würstchengläsern, etwas Rinde, Ranken,

Steinchen, basteln wir mit euch bezaubernde Tischhighlights!

HERZ ZUM MUTTERTAG

Wir basteln individuell gefertigte Herzen liebevoll aus

Naturmaterialien. Zum Verschenken oder für euch selbst!

KRÄNZE IM HERBST

Wir stecken Hortensien, Heide, Stacheldraht zu echten

herbstlichen Schmuckstücken.

OSTER-

KÖRBCHEN

HERZ ZUM

MUTTERTAG

SOMMER,

SONNE,

TISCHDEKO!

KRÄNZE IM

HERBST

Gegenüber dem Ziegeleimuseum Lage

Sprikernheide 34 // 32791 Lage-Hagen // Fon 05232 85878-10 // E-Mail info@bluus.de

www.bluus.de

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